LULU WEISS - PORTRAIT

Lulu Weiss kam 1959 in Illingen an der Saar zu Welt und wuchs wie viele deutsche Sinti in dieser Zeit noch nach traditioneller Art im Wohnwagen als Fahrender auf. Weiss stammt aus einer Sinto-Familie mit einer langen musikalischen Tradition. In seiner Kindheit hatte Oskar Weiss, ihm und seinem Bruder Caruso das gitarrenspielen beigebracht. Von ihm wurde der junge Lulu auch oft zu Auftritten mitgenommen, an welchen noch für ein Essen und den Hut gespielt wurde. Laut Aussage von Lulu Weiss haben ihn die Erlebnisse dieser Zeit stark geprägt, und maßgebliche Spuren in seiner musikalischen Entwicklung hinterlassen.
Sein erstes Album veröffentlichte Lulu Weiss 1990 mit dem Lulu Weiss Quartett unter dem Titel „Gypsy Dreams“. Auf dem Album ist unter anderem auch der Violinist, Pianist und Sinti-Jazzer Romeo Franz zu hören. Zwischenzeitlich betreibt Lulu Weiss das Lulu Weiss Ensemble, mit dem er seit den 1990er Jahren bereits mehrere Alben aufgenommen hat und zahlreiche Konzerte gab und nach wie vor gibt. Zum Ensemble gehören neben dem Gitarristen Lulu Weiss, sein Cousin Nello Weiss, der Tenorsaxophonist Sergio Parra und der Kontrabassist Otmar Klein. Charakteristisch für die Band ist, dass die normalerweise in der Sinti-Musik obligatorische Violine, im Lulu Weiss Ensemble durch ein Saxophon ersetzt wurde. Neben dem traditionellen Sinti-Swing bzw. Jazz verarbeitet das Ensemble auch französische Chansons Musette, Bossa Nova und ungarische Folklore in ihrer Musik.
Lulu Weiss ist neben seiner Arbeit mit dem Lulu Weiss Ensemble auch ein gefragter Solist und kann bereits auf etliche nationale wie internationale Engagements zurückblicken.
Diskographie
1990 Gypsy Dreams - Lulu Weiss Quartett
1995 Guitares & Gitanes - Lulu Weiss Ensemble
1997 Lulu III - Hommage an Rudi - Lulu Weiss Ensemble
1998 Petit Noir - Lulu Weiss Ensemble
2001 Allez Hopp - Lulu Weiss Ensemble
2004 Palatine Summer - Lulu Weiss Ensemble
2006 Rouge Ordinaire - Lulu Weiss Ensemble
2014 Palatine Autumn - Lulu Weiss Ensemble
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Text: Robert Lippuner / Gypsy Music Network