LJILJANA BUTTLER - PORTRAIT

ljiljana buttler 1Ljiljana Buttler (Petrovic) war eine Roma Sängerin aus Bijeljina in Bosnien und Herzegowina. Sie kam 1944 in Belgrad zur Welt und verstarb am 26. April 2010 in Düsseldorf. Sie war die Tochter einer kroatischen Sängerin und eines serbischen Roma-Akkordeonisten.
 
Ljiljanas Mutter verdiente sich als Barsängerin den Lebensunterhalt, nachdem der Vater die Familie verlassen hatte. Allabendlich begleitete die kleine Ljiljana ihre Mutter in die Bars und Lokale, setzte sich dort unter die Tische und lauschte den Klängen der Musik und dem Gesang ihrer Mutter. Im Alter von zwölf Jahren kannte sie bereits das gesamte Repertoire ihrer Mutter auswendig. Als diese eines Tages krank wurde, trat Ljiljana an ihre Stelle und sang von da an regelmäßig in den Cafes und Bars von Bijeljina.
 
Mit dem Einkommen als Sängerin finanzierte sie sich Gesangs- und Klavierunterricht und zog kurze Zeit später nach Belgrad, der kulturellen Metropole des ehemaligen Jugoslawien. In den sogenannten Kafanas, den Musikbars des Ausgehviertels „Scandarlia“, entwickelte sich Ljiljana in kurzer Zeit zum Publikumsliebling. Mit ihrer aussergewöhnlichen dunklen und tiefen Stimme zog sie das Publikum in ihren Bann und wurde bald als „Billie Holiday des Balkan“ gefeiert.
 
1969 nahm Ljiljana, damals noch unter dem Namen Petrovic, ihre erste Single auf. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sie sich zum landesweiten Star. Sowohl vom Publikum wie auch von Intellektuellen und Künstlern wurde sie heiss geliebt und gefeiert. Ende der 70er Jahre erlebte Ljiljana die Blüte ihres Schaffens. Sie nahm Schallplatten auf, trat im jugoslawischen Fernsehen und Radio auf und gab Konzerte in ausverkauften Hallen. Durch ihre äusserst leidenschaftliche und ausdruckstarke Art zu singen und ihrer unverwechselbaren Stimme erhielt sie in dieser Zeit den Titel „Mother of Gypsy Soul“. Auch wurde ein Film unter dem Titel „Vagabond“ produziert, welcher ihr Leben und Schaffen portraitiert.
 
Gegen Ende der 80er Jahre veränderte sich jedoch das politische Klima in ihrem Land, und auch der musikalische Geschmack der Menschen. Nationalismus machte sich breit und der sogenannte "Turbofolk" hielt einzug, und die Musik von Künstlern wie Ljlijana Butler galt als antiqitiert und veraltet. Aus diesem Grund zog sich Ljiljana 1987 komplett aus der Musik zurück und emigrierte nach Deutschland wo sie von da an ein bürgerliches Leben führte.
 
Im Jahr 2000 stiess Dragi Sestic, Musiker und Produzent aus Mostar in Bosnien und Teil des Mostar Sevdah Reunion auf eine alte Aufnahme von Ljiljana Buttler. Er war dermassen überwältigt und berührt von ihrer Stimme, dass er sich auf die Suche nach ihr machte. Er fand sie in Deutschland, und nach langen Gesprächen konnte er sie überzeugen wieder mit Singen anzufangen. 2002 war es dann soweit. Ihr Album „ The Mother of Gypsy Soul“ erschien über Dragi Sestic Label „Snail Records“ und wurde zu einem grossen Erfolg.
 
Begleitet von den Musikern des Sevdah Mostar Reunion startete Ljiljana Buttler im Alter von 58 Jahren eine zweite Karriere. Sie gab etliche Konzerte und tourte durch ganz Europa. 2005 erschien das nächste Album „The Legends of Life“ auf dem Ljiljana ihren unverwechselbaren Stil, einer Mischung aus bosnischer Sevdah, Roma Musik und Jazz zur Vollendung bringt. 2009 kurz vor ihrem Tod erschien ihr letztes Album „Frozen Roses“.
 
 
 


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