SABAN BAJRAMOVIC - PORTRAIT

saban bajramovic 1Saban Bajramovic (1936 - 2008) war ein Roma Sänger aus Stadt Nis in Serbien. Bereits zu Lebzeiten galt er als Musiker Legende und wird oft als König der Roma Musik bezeichnet. Saban Bairamovic ging lediglich fünf Jahre zur Schule. Die restliche Zeit seiner Kindheit und Jugend verbrachte er auf den Strassen von Nis und lernte dort singen und musizieren.
 
Der Liebe wegen dessertierte der junge Bajramovic von der Jugoslavischen Armee und wurde zu einer dreijährigen Gefängnisstraffe verurteilt. Nachdem Saban vor Gericht aussagte, er könne jeder Strafe standhalten die man ihm auferlegen würde, erhöhte das Gericht die Strafe auf fünfeinhalb Jahre. Er verbüsste die Strafe auf der berüchtigten Gefängnisinsel Goli Otok (serbokroatisch: «nackte Insel»). Die Gefängniszeit verbrachte er mit musizieren und gründete auch ein erfolgreiches Gefängnisorchester. Seine musikalische Liebe galt dem Jazz, mexikanischer Musik und dem spanischen Flamenco und er träumte davon nach der Gefängnisstrafe ein Jazz Sänger und Star zu werden.
 
Nach Verbüßung der Haftstrafe nahm Bajramović 1964 sogleich seine erste Schallplatte auf. Und es sollte bei weitem nicht seine letzte sein. Insgesamt hat er über 20 Langspielplatten veröffentlicht, und nach eigenen Angaben etwa 700 Lieder getextet und komponiert. Neben der Musik war Saban Bajramovic auch in diversen Filmen zu sehen, zb. in „Der Schutzengel“ (1987) von Goran Paskaljević und in „Ciganska magija“ (1997) von Stole Popov. Außerdem war er massgebend am Soundtrack für „Schwarze Katze, weißer Kater“ des bosnischen Regieseurs Emir Kusturica beteiligt.
 
Einer Einladung von Jawaharlal Nehru und Indira Gandhi folgend, besuchte er auch Indien. Dort wurde er mit dem Titel „World King of Gypsy Music“ ausgezeichnet und geehrt.
 
Saban Bajramovic verstarb am 8. Juni 2008 in Niš. Im Jahr 2009 wurde eine Straße in seiner Heimatstadt nach ihm benannt, wogegen es zu teilweise von Ausschreitungen begleitete Protesten kam. Durch eine Initiative von Ivan Blagojević, dem Direktor des Nišville Jazz Festivals, wurde 2012 ein Denkmal von Saban Bajramovic am Ufer des Flusses Nisava in Nis eingeweiht. Da keine öffentlichen Gelder zur Verfügung standen, beteiligten sich der Musiker Goran Bregović und der Schauspieler und Regisseur Ljubiša Samardžić sowie Miloš Simonović, der Bürgermeister von Nis, welcher auf ein Monatsgehalt verzichtete, an der Finanzierung des Denkmales.
 
Die beiden letzten Alben nahm Saban Bajramovic mit Dragi Sestic und den Musikern von Mostar Sevdah Reunion aus Bosnien auf. Es entstand 2001 die CD Mostar Sevdah Reunion presents Saban Bajramovic: „A Gypsy legend“, und 2009 Mostar Sevdah Reunion: „Saban“. Die Aufnahmen zum Album „Saban“ gestalteten sich äusserst schwierig, da Saban Bajramovic immer wieder für Tage oder Wochen verschwand, oder aufgrund von Spielschulden plötzlich horrende Preisvorstellungen bezüglich seiner Gage hatte. Trotz der vielen Schwierigkeiten konnten die Aufnahmen dennoch erfolgreich abgeschlossen werden, und er hinterliess eines seiner schlüssigsten Alben seiner Kariere.
 
 
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Text: Robert Lippuner / Gypsy Music Network


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